In jedem Menschen steckt ein Künstler 

Schon in der Grundschule war Kunst mein absolutes Hassfach. Sobald ein Lehrer nur in die Nähe meines Kunstwerks kam, versuchte ich dieses schnell unter den Tisch zu schieben, damit ich nicht wieder die Häme meines Lehrers zu spüren bekam. Meine Bilder sahen aus, wie Kleinkindkritzeleien. Das sah ich auch ein. 

In meiner Ausbildung begegnete ich einer Kunsttherapeutin, sie war die erste, die mich ermutigte weiterzumalen. Ich fing an meine Werke zu schätzen, auch wenn sie nicht den gängigen Schönheitsidealen entsprachen. 

Heute weiß ich, dass die Lehrkörper in meiner Schulzeit unrecht hatten, denn ein Kunstwerk, kann nicht benotet werden, es lebt von dem Gefühl des Künstlers und ist somit immer Ausdruck der Lebenswelt des Künstlers. Menschen und vor allen Kinder zu entmutigen und zu entwerten, kann nicht richtig sein.

Ich bemerkte, dass  durch das Malen, meine tiefsten Ängste zum Vorschein kamen, die Dinge, die ich fühlte und nicht aussprechen konnte, lagen vor mir auf dem Papier, das gab mir ein komisches Gefühl, denn von den Werken fühlte ich mich verstanden. Jetzt verstand ich, warum Menschen malten, es ging nie darum, was andere über meine Kritzeleien dachten, sondern darum, was ich in meinen Werken sehe und fühle. 

Autor: schwarzundbunt

Da wo ich herkomme, gibt es eine Welt, die unglaublich und verrückt ist, sodass niemand, der jemals selbst in Ihr war, Sie wirklich verstehen kann

5 Kommentare zu „In jedem Menschen steckt ein Künstler “

  1. Ein kluger Mann sagte mal: „Ist es interessant? Dann ist es Kunst.“ Ich müsste nachsehen, wer das sagte. Den Satz finde ich toll. Letztendlich ist es nämlich entscheidend, ob es den geneigten Betrachter/Leser/Hörer interessiert und nicht, was die Studierten meinen….

    Liebe Grüße
    Sylvia

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